Herzlich willkommen zum Projekt BürgerVersität!

 

 

 

Einführung

 

„Gemeinsam Wissen schaffen!“ so kann der Begriff „Bürgerwissenschaften“ kurz beschrieben werden. Im deutschen Sprachraum noch ein wenig unbekannt, steht hinter „Citizen Science“ im englischsprachigen Raum eine ganze Bewegung. Bürgerwissenschaft ist eine Form der offenen Wissenschaft, bei der Projekte unter Mithilfe von oder komplett durch interessierte Laien durchgeführt werden. Sie melden Beobachtungen, führen Messungen durch oder werten Daten aus. Solchen interessierten Bürgern eine Anlaufstelle zu bieten, in der sie unter fachkundiger Anleitung Grundlagen der wissenschaftlichen Arbeit lernen können, Projekte erarbeiten und sich vernetzten können oder ihre Forschungsergebnisse in Form von Vorträgen oder Ausstellungen präsentieren, ist Ziel des Bürgerwissenschafts-Projektes des Förderkreises der naturkundlichen Sammlungen Th.Thomas e.V. im Haus der NaturKultur in Bramsche.

 

 

Ziele des Vorhabens

 

 

 

Das Projekt BürgerVersität kann grob in drei Phasen gegliedert werden:

 

 

 

Phase 1:

 

Übergeordnetes Ziel ist es, interessierten Jugendlichen und bereits tätigen Bürgerwissenschaftlern (z.B. Hobbyornitologen, Naturbeobachter, Insektensammler oder anderen jungen und alten Naturkundler) von der Ebene des „Laien“ abzuholen und ihnen eine professionelle Grundlage für die „Forschungen“ auf ihren Interessensgebieten zu geben. Dafür werden im Vorfeld die Interessierten Bürgerwissenschaftler angesprochen und eine Bedarfsermittlung an zu vermittelnden wissenschaftlichen Grundlagen erstellt.

 

 

Phase 2:

 

Im Haus der NaturKultur in Bramsche werden die nötigen Grundlagen in Kursen und Workshops an die interessierten kleinen und großen Naturkundler vermittelt. Dabei werden z.B. chemische und physikalische Grundlagen, das professionelle ziehen von Wasser- oder Bodenproben, die Untersuchung von Ökosystemen, der Einsatz von theoretischen Rechenmodellen, aber auch das professionelle Recherchieren von wissenschaftlichen Daten, der professionelle Umgang mit historischen Artefakten, das präparieren von biologischem Material sowie die wissenschaftliche Auswertung von Beobachtungs-und Messdaten von unseren Fachleuten vermittelt. Hier soll das wissenschaftliche Rüstzeug für neue Projekte und Vorhaben übergeben werden.

 

 

 

Zusammen wird weiter an den einzelnen naturkundlichen Fragestellungen gearbeitet. Die Infrastruktur des Haus der NaturKultur (Vergleichssammlungen auf den Gebieten Insekten, Weichtiere, Vögel und Säugetiere, Fossilien etc., aber auch die analytischen Instrumente des naturwissenschaftlichen Laboratoriums) stehen den Teilnehmern zur Klärung eigener Fragestellungen zur Verfügung. Unter fachkundiger Anleitung können die kleinen und großen Bürgerwissenschaftler hier das Gelernte umsetzten und für ihre eigenen Projekte nutzen.

 

 

 

Phase 3:

 

In dieser Phase werden die Daten der einzelnen Projekte, sowie die neu entstandenen Projekte (Schwerpunkt: Biodiversität in der Umgebung der Stadt Bramsche im Wandel der Jahrzehnte) zusammengetragen und ausgewertet. Die Projekte werden professionell aufgearbeitet und können im Haus der NaturKultur als Ausstellung, mittels Vortrag oder als Online-Dokument für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. In dieser Phase soll verstärkt auf den Einsatz von VR (Virtuelle Realität) gesetzt werden. Mittels VR-Brillen können wissenschaftliche Daten in einer ganz neuen Art und Weise dargestellt und „erlebbar“ gemacht werden. Gleichzeitig sollen solche Daten durch AR (Augmented Reality) mittels QR Codes vor Ort im Feld der interessierten Öffentlichkeit über Smartphone Anwendungen die Möglichkeit geben diese Daten jeder Zeit persönlich nachvollziehen zu können.

 

 

 

In Bezug auf das Biodiversitäsprojekt kann in der Außenanlage des Haus der NaturKultur mittels QR-Code eine Reise durch die Artenvielfalt der letzten 100 Jahre nachvollzogen und die Veränderungen in unserer Umwelt, in eindringlicher und  deutlicher Weise nachvollzogen werden.

 

 

 

Die Biodiversität am Standort innerhalb der letzten 100 Jahre

 

 

 

Ziel ist die Dokumentation von Entwicklung der biologischen und städtischen Landschaftsräume in und um Bramsche, sowie deren Biodiversität der letzten Jahrzehnte bis zum aktuellen Zeitpunkt, diese zu erforschen und erlebbar zu machen. Zudem sollen Entwicklungs- und Umweltaussagen getroffen werden, die Ergebnisse in einer leicht zu erfahrenden Form umgesetzt und interessierte Bürgerwissenschaftler, insbesondere junge Bürger*innen, einbezogen und aufgefordert werden, an der Forschung innerhalb des Projektes aktiv teilzunehmen. Um dieses zu erreichen, werden neben dem Förderkreis und der Stiftung Thomas, als Bildungseinrichtung und bürgerwissenschaftliche Stiftung, weitere bürgerwissenschaftliche Gruppen bzw. der Bürgerwissenschaft nahestehende Gruppen aus Bramsche und dem Umland aktiv einbezogen. Um junge Bürger*innen zu erreichen und zu inspirieren, sollen moderne Technologien mit Fokus auf mobile Nutzung über Smartphones eingesetzt werden. Der gemeinnützige Förderkreis und die Stiftung Thomas werden als bürgerwissenschaftliche Stiftung die Verbundprojektkoordination, die primäre bürgerwissenschaftliche Begleitung und die Weiternutzung der Ergebnisse nach Projektende gewährleisten. Der bereits jetzt bestehende Austausch mit Bürgerwissenschaftlern und Hochschulen soll im Projekt weiter ausgebaut werden.