Heisenberg Planetarium

Heisenberg Planetarium

(benannt nach Werner Heisenberg, Nobelpreisträger für Physik 1932)

 

Eine erweiterte Dimension, um Natur zu begreifen, bietet die Beobachtung des Universums. Ein dunkler Nachthimmel mit all seinen Objekten lässt die uns bekannten Grenzen auf der Erde ins mikroskopische schrumpfen. Schon der Blick mit bloßem Auge bringt uns Planeten, Gaswolken und Sterne näher.

 

Um die Betrachtung des Universums in unsere Arbeit einzubinden, entstand früh die Idee, ein Projektionsplanetarium zu integrieren. Wir verstehen das Planetarium als Ort der Bildung und Wissensvermittlung. Mit Hilfe dieser zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelten Projektionsmethode kann ein naturgetreuer Sternenhimmel zusammen mit Bewegungen der Himmelskörper auf einer halbkugelförmigen Projektionsfläche dargestellt werden.

 

Zentrales Element eines klassischen Planetariums ist der optisch-mechanische Sternenprojektor in der Mitte des Kuppelsaals. Die Stiftung ist im Besitz eines Gerätes der Fa. Spitz, USA. Im Jahre 1963 gebaut, versah es zunächst seinen Dienst an der Universität von Manhattan im US-Bundesstaat Kansas, bis die California State University es übernahm. Über eine Zwischenstation in Florida gelangte das Gerät 2004 in den Besitz der Stiftung. Eine Besonderheit bildet die Sternenprojektion, da die Abbildungen der Sterne über eine sog. Schattenprojektion realisiert werden.

 

Nach grundlegenden Renovierungen und Modernisierungen (Einbau von modernen LED-Leuchtmitteln, PC-gestützte Steuerung) ist das Modell A3P heute wieder voll einsatzbereit. Im internationalen Jahr der Astronomie 2009 konnte es der Öffentlichkeit erstmals präsentiert werden (siehe Bericht der Bramscher Nachrichten unter dem Punkt „Presse“).

 

In einer 6 Meter-Kuppel soll der Projektor, zusammen mit über 60 weiteren Zusatzprojektoren, die Verhältnisse zwischen Mensch, Erde und Kosmos darstellen. Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Form des klassischen Planetariums zu bewahren.

 

Ganzkuppel-Videoprojektion im zukünftigen Heisenberg Planetarium

 

Seit Beginn unseres Planetariumsprojektes stand die Frage im Raum, welche Alternative es zu herkömmlichen Diaprojektoren und Videobeamern gibt. Beide Gerätetypen wurden im klassischen Planetarium jahrzehntelang in Veranstaltungen für aktuelles Bildmaterial, Erklärungsgrafiken oder Animationen genutzt.

 

Seit die Bedeutung der analogen Diatechnik bzw. die Herstellung von Diafilmen und deren Zubehör stark zurück-

gegangen ist, suchen Planetarien eine Alternative. Eine erste Idee war, mehrere Videobeamer zu nutzen, die wie die früheren Diaprojektoren in der Peripherie der Kuppel stehen und ihre Bildinhalte an die Innenseite der Projektions-kuppel werfen.

 

Damit ist man jedoch auf die vorhandenen Projektionsfenster der einzelnen Beamer beschränkt. Außerhalb dieser Fenster ist keine Bilddarstellung möglich. Es müsste also ein System geben, welches die gesamte Kuppel mit einem Videobild überziehen kann, um an jeder beliebigen Position Bildinhalte einzuspielen.

 

Derartige Ganzkuppel-VideoprojektionsSysteme gibt es bereits in unterschiedlichen Preisabstufungen auf dem Markt. Unser Bestreben war es jedoch, eine Projektionseinheit weitestgehend in Eigenarbeit zu erstellen, um bei größtmög-licher Effektivität die Kosten dafür überschau- und damit realisierbar zu gestalten.

 

Unsere Lösung ist - nach einer Idee anderer Planetariumskollegen - eine Fischaugenoptik in Verbindung mit einem handelsüblichen Beamer. Der Vorteil besteht darin, mit fortschreitender Auflösung der Videobeamer schnell und unkompliziert diese Komponente wechseln zu können. Auf der Jahresversammlung der Stiftung im Jahr 2013 konnte den Stiftungsorganen in unserer 3,5 m-Versuchskuppel erstmals diese Technik vorgeführt werden – mit eindrucks-vollem Ergebnis.

 

Die Videoprojektionseinheit wird später seitlich am Planetariumsprojektor installiert. Sie bleibt jedoch nur das Mittel, um weiteres Bildmaterial für die verschiedenen Veranstaltungen an die Planetariumskuppel zu bringen. Im Vorder-grund bleibt unsere historische Planetariumstechnik mit dem Planetariumsprojektor Spitz A3P sowie den vielzähligen analogen Sonderprojektoren.