Ausstellungseröffnung "Lucy und Nofretete" feierlich begangen

(Bilder von Oliver Schöndube)

 

 

Durch den abgedunkelten Flur, der nur von den Leuchten der ersten Informationstafeln erleuchtet war, blickten die Besucher dann in den in blaues Licht getauchten Vortragsraum des Hauses der Naturkultur. Grillenzirpen empfing die Gäste und ließ sie in die Savanne Nord-Ost Afrikas vor rund 3,2 Millionen Jahren einrauchen. Und dann stand sie da, in der Mitte des Raums. Ein kindgroßes Skelett aus den Repliken der Teilknochen des 1974 gefundenen Australopithecus afarensis und einer fein gearbeiteten Drahtrekonstruktion. „Beeindruckend“, so der Kommentar der Eröffnungsbesucher, der sich nicht nur auf das Teilskelett von Lucy bezog, sondern auch, einen Raum weiter, auf die Nachbildung der Büste der Nofretete. „Es ist ergreifend dieses einzigartige Stück hier zu sehen. Für den Besucher kaum zu unterscheiden vom Original“ so eine Besucherin.

 

 

Thorsten Thomas, der die erste Führung durch die Ausstellung übernahm, spannte einen Bogen von der handwerklichen Arbeit wie überhaupt eine „Replik“ entsteht, über die Entdeckung des Teilskelettes von „Lucy“ durch Donald Johanson und die Grabung Ludwig Borchards 1912 in Tell-el-Amarna, während der die Büste der „bunten Königin“ gefunden wurde, bis hin zur Geschichte um den Farbstoff „Ägyptisch Blau“ aus der Zeit des Pharao Echnatons.

 

 

Die sog. Amarna-Zeit ist die kurze Epoche, beginnend ca. 1.340 v. Chr., in der die Geschichte von Nofretete, Pharao Echnaton und ihrem neuen Sonnenkult um den Gott Aton geschrieben wurde. Der damalige Regierungssitz in Theben (heute Luxor) wurde innerhalb kürzester Zeit auf eine sandige Wüstenebene in Mittelägypten verlegt. Eine neue Hauptstadt für einen neuen Staatsgott! Ohne pragmatische Entwicklungen in der Architektur und Kunst hätte eine solche Mammutaufgabe gar nicht gelöst werden können. Doch generell stammen aus der Altägyptischen Epoche viele alltägliche Gegebenheiten, die wir heute als ganz normal empfinden.  „Wir hoffen, dass sich die Besucher unserer ersten Ausstellung im Spritzenhaus ein wenig Zeit nehmen und sich einlassen auf die kurzen Textgeschichten, die sie mitnehmen wollen auf unsere afrikanischen Wurzeln aus Natur und Kultur. Wer eine persönliche Führung durch die Ausstellung bevorzugt, hat dazu bis zum 30.10. jeden Mittwoch um 18.00 Uhr oder samstags um 11.00 Uhr in den öffentlichen Führungen Gelegenheit“ sagte Thorsten Thomas.