Nachwachsende Rohstoffe im Bramscher Land
„Sida“ (Sida hermaphrodita) oder auch Virginiamalve genannt, ist eine Futterpflanze, die verbreitet in Polen angebaut wird. Auf 1 ha steht sie seit einigen Jahren auch im Bramscher Land wo sie als nachwachsender Rohstoff (Heizmaterial für Biomasseheizung) bis über 8.000 Liter Heizöl von dieser Fläche pro Jahr ersetzt. Das Projekt möchte die Eigenschaften dieser Pflanze dokumentieren und anderen Interessierten zur Verfügung stellen.
Ein zweiter Gesichtspunkt ist die Sida-Pflanze als Insekten-Bienenweide, da sie ohne jegliche Spritzmittel auskommt und dabei bis zu 120kg Honigertrag hat. Es soll eine Dokumentation der Artenvielfalt im Blühstadium erhoben und so die Pflanze als aktiver Förderer der Insektendiversität beleuchtet werden. Über Vorträge und Datenveröffentlichung möchte das Projekt die Pflanze als nachwachsenden Rohstoff und Bienenweide weiter bekannt machen.
Die Person hinter dem Projekt: Dirk Helling-Junghans
Beruf: Nebenerwerbslandwirt
Jahrgang: 1967
Stand: Verheiratet, 3 Kinder
Freizeit: Naturschutz, Jägerschaft
Dirk Helling-Junghans beschäftigt sich schon sein vielen Jahren mit der Nutzpflanze Sida hermahrodita. Auf der eigenen Feldfläche hat er die aufwändige Anzucht der ersten Satzlinge erprobt, diese dann auch zum Wachstum gebracht und seit mehreren Jahren erfolgreich geerntet.
AKTUELLES
Am 12.03. erfolgte die Ernte 2022 der Sidapflanzen. Nach anfänglichen Problemen mit dem Schneidwerk der Erntemaschine konnte dann die komplette Fläche abgeerntet werden. Impressionen der Ernte finden Sie unten.
Im April 2022 wurden an mehreren Stellen des Sida-Feldes Bodenprofilproben entnommen. Zudem wurde eine Probegrabung am nördlichen Rand des Feldes durchgeführt um die Bodenstrukturen genauer erkennen zu können.
Das Feld ist homogen mit einer etwa 50-70cm dunklen Sand-Humusschicht bedeckt. Darunter kommt weißer Sand zum Vorschein.
Im Rahmen der Einzelprofile können die Proben als durchgehend homogen (außer einzelner Hohlräume) bezeichnet werden. Auffällig ist, dass diese Sand-Humus-Schicht von der Mitte des Feldes, hin zum östlichen Rand, mehr Sandanteil aufweist und trockener ist. Der westliche Teil ist hingegen feuchter.