Projektantrag 2023
Kunststoffe beherrschen unser Leben. Egal ob Verpackungen, Spielzeug oder Alltagsgegenstände. Das praktische Material ist überall. Leider landet es nach dem Gebrauch nicht immer im Recycling oder wird verbrannt. Mittlerweile ersticken die Meere an unserem Kunststoffmüll. Im Ozean können viele Tiere die schwimmenden Plastikteile nicht von ihrer natürlichen Nahrung unterscheiden. Sie fressen den Kunststoff, haben einen vollen Magen aber verhungern.
Eine andere Seite ist der Zerfall des Kunststoffmülls in winzig kleine Partikel, dem sog. Mikroplastik. Durch Wellen, Strömung und Gezeiten gelangen diese kleinsten Teilchen in alle Winkel der Erde und werden von Lebewesen aufgenommen.
Wie sieht es konkret vor unserer Haustür in Bramsche aus? Um diese Frage zu klären wird das Haus der Kultur dieses Projekt mit seinem NMR Spektrometer und der Erprobung einer speziellen Nachweismethode unterstützen. Im ersten Schritt wird das Spektrometer reaktiviert und die Methode anhand von Standardproben getestet. Im zweiten Schritt sollen Proben aus unserer Stadt untersucht werden.
Im Gegensatz zu unserem UV-Vis Spektrometer, das Proben mit UV und sichtbarem Licht untersucht, geht es bei unserem NMR Spektrometer um die Anregung von Wasserstoffkernen mittels magnetischem Impuls. Diese Technik ist von der Firma BRUCKER in Deutschland erfunden worden und ist ein wichtiger Beitrag zur Strukturaufklärungs-Analytik.
Ein solches Spektrometer (MINISPEC 100) lagerte in den Beständen der Stiftung seit einigen Jahren. Es stammt aus der Auflösung des chemischen Laboratoriums der Homann Feinkost Werke in Dissen. Nach einer längeren Lagerzeit ist es nun für die Untersuchung von Mikroplastik in der Umwelt wieder „flott“ gemacht worden. Wladimir Ludwig gilt unser großer Dank, der das Gerät durchgeprüft hat.
Zusammen mit einer Gruppe junger Azubis werden wir in den kommenden Monaten die unterschiedlichsten Proben auf Mikroplastik (vor allem PVC) untersuchen.
Unser NMR-Spektrometer nach der Prüfung in unserer Werkstatt.